Pfarrei St. Johannes Neustadt/Aisch - Kolpingsfamilie:Besuch der Gedenkstätte Flossenbürg
Am Samstag, den 9. November organisierte die Kolpingsfamilie Markt Erlbach eine Fahrt in die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Flossenbürg, um das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus zu wahren und ein Zeichen gegen das Vergessen zu setzen. 25 Teilnehmer, darunter Jugendliche, Erwachsene und Senioren wollten durch diesen Besuch die Bedeutung von Menschlichkeit und Demokratie bewusst erleben und stärken.
Die Führung begann mit einer Einführung in die Geschichte des Lagers.
Flossenbürg, 1938 errichtet, war geprägt durch Zwangsarbeit und das Leid Tausender Häftlinge, darunter politische Gegner, Juden, Sinti, Roma und Kriegsgefangene. Besonders grausam war die Arbeit im Granitsteinbruch, die den Häftlingen unter lebensgefährlichen Bedingungen aufgezwungen wurde. Bewegend war das Gedenken an den evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer, der hier kurz vor Kriegsende 1945 hingerichtet wurde. Sein Einsatz für die Freiheit und die Werte der Demokratie, ebenso wie sein Widerstand gegen das NS-Regime, hinterließen einen bleibenden Eindruck bei den Teilnehmern.
Die Gruppe besuchte während des Rundganges verschiedene Teile der Gedenkstätte, darunter die erhaltenen Fundamente der ehemaligen Baracken, das Häftlingsbad und den Appellplatz. Im Museumsteil der Gedenkstätte konnten die Besucher Originaldokumente, Fotografien und persönliche Gegenstände der Inhaftierten sehen. Diese Exponate gaben den Opfern ein Gesicht und machten die Geschichte der Opfer auf eine besonders eindringliche Weise greifbar.
Am Ende verweilten die Teilnehmer in der Kapelle der Gedenkstätte, um gemeinsam bei dem Lied „Von guten Mächten“ der Opfer zu gedenken und die eigene Verantwortung für den Erhalt der Demokratie zu bekräftigen.
Die Gruppe war sich einig, dass Besuche wie dieser essentiell sind, um alle Generationen über die Geschichte des Nationalsozialismus zu informieren und ein Zeichen für Frieden und Menschlichkeit zu setzen. Gerade in einer Zeit wie jetzt, wo Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit immer mehr um sich greifen, gilt es aus der Geschichte zu lernen.