Pfarrei St. Johannes Neustadt / Aisch:„Die fetten Jahre sind vorbei! …“
… so könnte man die aktuelle finanzielle Situation unserer Pfarrgemeinde sowie unseres Seelsorgebereichs – ja der ganzen Erzdiözese Bamberg – mit einem Satz, aber durchaus prägnant und zutreffend beschreiben.
Die extrem sinkenden Kirchensteuereinnahmen durch die enormen Kirchenaustritte der letzten Jahre gehen vor allem an uns als Pfarrgemeinde nicht vorüber. Warum? Die Pfarrgemeinden und Seelsorgebereiche finanzieren sich zu 100% aus Kirchensteuereinnahmen.
Damit Sie auch einmal einen Einblick bekommen wie sich das Budget/Jahr in den letzten 5 Jahren verändert hat:
Pfarrgemeinde St. Johannes, Neustadt/Aisch mit der Filialkirche Maria Namen, Markt Erlbach
2020: 99.395€
2021: 105.515€
2022: 97.968€
2023: 77.023€
2024: 72.895€
2025: 62.553€
Filialkirchenstiftung Maria Königin, Emskirchen
2020: 15.991€
2021: 16.131€
2022: 21.993€
2023: 17.306€
2024: 16.273€
2025: 13.883€
Filialkirchenstiftung St. Bonifatius, Uehlfeld
2020: 14.976€
2021: 17.198€
2022: 23.196€
2023: 18.232€
2024: 17.943€
2025: 15.200€
Und die Tendenz ist klar: auch in den kommenden Jahren wird das Budget weiter sinken. So werden z.B. Renovierungen seitens der Erzdiözese zukünftig kaum oder nicht mehr bezuschusst. Grundsätzlich werden die Zuschüsse ab 2025 kleiner ausfallen als bisher.
„Spare in der Zeit, dann hast du in der Not!“
So lautet ein bekanntes Sprichwort. Und es stimmt! Für uns vor Ort heißt das jetzt konkret: die fetten Jahre sind vorbei und wir müssen jetzt in der Zeit sparen, damit wir in der Not ein gutes finanzielles Polster haben! Ein „Weiter so“ und „Naja, so schlimm ist das alles doch nicht“ kann es nicht mehr geben. Jedes „Schönreden“ wäre fatal und geht schließlich an der Realität völlig vorbei.
Was wird denn alles von unseren (Filial-)Kirchenstiftungen vor Ort finanziert?
Kurz gesagt: Alles!
Die Instandhaltung und der bauliche Erhalt unserer Kirchen und Pfarrzentren, der bauliche Erhalt der Kindertagesstätte St. Johannes, die finanzielle Unterstützung der vielfältigen pastoralen Angebote in unseren Gruppen, Sachausschüssen und Kreisen (z.B. Kinder- und Jugendarbeit, Ministranten- und Seniorenarbeit), das Haus kirchlicher Dienste …
Wenn Sie jährlich die ausliegende Jahresrechnung einsehen, dann sehen Sie ja viele weitere Posten, welche die Stiftungen aufwenden und finanzieren. Alles aus Mitteln der Kirchensteuereinnahmen, welche wir als Budget von der Erzdiözese Bamberg erhalten. Und bei steigenden Ausgaben für Heizung, Strom und Wasser sind gerade die Nebenkosten bei der Größe unserer Gebäude ein enorm großer Faktor, der wie überall steigen wird.
So, wie jeder Haushalt seine Ausgaben prüfen muss und Einsparungen vornimmt, so muss das auch die (Filial-)Kirchenstiftung tun.
Kurzum: Wir müssen mit immer weniger Geld so arbeiten, dass sowohl die Seelsorge
als auch die Pastoral und der bauliche Erhalt unserer Gebäude gewährleistet werden kann.
Sparmaßnahmen sind dringend erforderlich
Daher ist es unerlässlich Maßnahmen zu ergreifen, welche die Ausgaben umgehend eingrenzen und ausschauen, wo und wie wir zukünftig sparen können. Dass daher nicht mehr alles möglich sei kann, erklärt sich von selbst. Sicherlich werden manche Maßnahmen auf Unverständnis oder auch Verärgerung stoßen. Aber angesichts dieser Entwicklung muss ich als Pfarradministrator und Kirchenverwaltungsvorstand sowie Letztverantwortlicher diesen unangenehmen Weg einschlagen.
Vor diesen Herausforderungen wird auch unsere neue Kirchenverwaltung stehen. Mit ihr zusammen werde ich konkrete Maßnahmen zur Einsparung entwickeln. Nur so können wir auch zukünftig die Pastoral in unserer Pfarrgemeinde und unseren Filialen gewährleisten.
An dieser Stelle bedanke ich mich ausdrücklich bei allen, die durch ihre Spende die Arbeit an der Basis unterstützen. Der hohen Spendenbereitschaft ist es zu verdanken, dass viele Aufgaben und Projekte in der Vergangenheit möglich waren und umgesetzt werden konnten. Hierfür danke ich im Namen der (Filial-)Kirchenstiftungen von Herzen sehr! Danke und Vergelt´s Gott dafür!
Ziehen wir weiterhin gemeinsam an einem Strick. Arbeiten wir miteinander für unsere Zukunft als Gemeinde, rücken wir enger zusammen und helfen tatkräftig mit. Jede und jeder an dem Ort, an dem er/sie für unsere Kirche vor Ort arbeitet. Sparen wir in der Zeit, dann haben wir auch in der Not.
Mit Glauben, Hoffnung und Liebe
Ihr Daniel Bittel
Pfarradministrator und Kirchenverwaltungsvorstand